Produktbeschreibung
Die Verhaltensweisen der katholischen Bischöfe angesichts der nationalsozialistischen Herausforderungen werden bis heute in Wissenschaft und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Weniger die Seelsorge und der „Weltanschauungskampf“ als vielmehr das vorgebliche oder tatsächliche „Schweigen“ angesichts von Krieg und Judenmord in Verbindung mit dem Vorwurf des „Milieuegoismus“ dominieren vielfach die Diskussionen. Eine solche segmentierte Sicht soll in diesem Sammelband mit Hilfe einer quellennahen Kontextualisierung bischöflicher Entscheidungskriterien und Entscheidungsprozesse im Spannungsfeld von Seelsorge und Kirchenpolitik, von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik (Max Weber) ergänzt und überprüft werden.
25 Profan- und Kirchenhistoriker nehmen deutsche Bischöfe als unterschiedlich geprägte Persönlichkeiten mit ihren Stärken und Schwächen in den Blick, überprüfen ihr Selbstverständnis von ihren bischöflichen Aufgaben und ihre zeittypischen „Denkgrenzen“. Sie loten die durch die spezielle konfessionelle Struktur der Diözesen sowie die nationalsozialistische „Gegnerbekämpfung“ eingeschränkten Handlungsspielräume des Episkopats aus und beleuchten verschiedene Phasen der Auseinandersetzung einzelner Oberhirten wie auch der Fuldaer Plenarkonferenz mit dem NS-Regime.
Mit Beiträgen von Rainer Bendel, Hermann-Josef Braun, Thomas Flammer, Stefan Gerber, Ulrich Helbach, Sascha Hinkel, Michael Hirschfeld, Andreas Hölscher, Christiane Hoth, Raphael Hülsbömer, Christian Kasprowski, Joachim Kuropka, Birgit Mitzscherlich, Peter Pfister, Josef Pilvousek, Hannelore Putz, Thomas Raasch, Klemens-August Recker, Christoph Schmider, Jürgen Schmiesing, Bernhard Schneider, Winfried Töpler, Klaus Unterburger, Wolfgang Weiß, Maria Anna Zumholz,