Wimmer

Mit dem Mittelalter die Gegenwart erzählen

Eine ferne Vergangenheit als Vermittlungsinstanz in Weltentwürfen des 20. und 21. Jahrhunderts

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Buch. Softcover

2016

696 S.

Verlag Dr. Kovac. ISBN 978-3-8300-8792-2

Format (B x L): 14,8 x 21 cm

Gewicht: 888 g

Das Werk ist Teil der Reihe: Schriften zur Kulturgeschichte; 37

Produktbeschreibung

Was ist Geschichte und was sagt sie uns? So einleuchtend diese beiden Fragen auf den ersten Blick erscheinen, so aktuell und essentiell sind sie. Die Beschäftigung mit ihnen eröffnet ein weites Feld, auf dem bereits einige Historiker ihre Spuren hinterlassen haben. Was ist angesichts dessen also neu an dieser Arbeit? Es ist der Wunsch, in einer Zeit die Funktion von Geschichte nachzuzeichnen, in der gerade auf akademischer Seite die Auflösung von Grenzen zu Gunsten eines vielfältigen, transkulturell und multireligiös geprägten Gemeinwesens betont wird. Natürlich geht es nicht darum, eine Schrift wider die offenbaren Veränderungen der Welt zu verfassen, die im Zuge der allgegenwärtigen Globalisierung zu Tage treten. Vielmehr soll, gerade heute, angesichts dieser tiefgreifenden, weltweiten Veränderungen die Rolle von Geschichtsbildern bei der Schaffung, Stärkung und Erhaltung von Identitäten in den Fokus rücken. Deren Analyse ist eine Voraussetzung, um die gegenwärtigen Entwicklungen in ihrer Komplexität und teilweise auch Widersprüchlichkeit verstehen und erklären zu können. In welchem Maße reflektieren die aktuellen Vorstellungen von Geschichte die Veränderungen der Gegenwart? Oder wandelt sich die Geschichte zu einem Rückzugsort der ewig Gestrigen, die den Wandel der Welt nicht mitgehen möchten oder können?
Warum aber sollen diese Fragen gerade mit einem Blick auf das Mittelalter beantwortet werden? Schließlich ist das 19. Jahrhundert, in dem die Mittelalterrezeption zur Legitimation und argumentativen Untermauerung nationalstaatlicher Ansprüche ihren Höhepunkt erreichte, schon lange vorbei. Doch auch im 20. und 21. Jahrhundert genießt diese für uns so weit entfernt erscheinende Epoche besondere Aufmerksamkeit: Auf verschiedenen Ebenen territorialer Verfasstheit, das heißt Regionen, Nationen und supranationaler Gebilde ist die mittelalterliche Geschichte weiterhin zentraler Bestandteil von Identitätsangeboten und Weltentwürfen.

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