Verantwortlich handeln in einer globalisierten Wirtschaftswelt
Markt – und sonst nichts?
Gewinnmaximierender Wettbewerb gilt vielen als Schlüssel zur Menschheitsbeglückung und ist zur wirkungsmächtigen Ideologie erstarkt. Stürner analysiert ihre Auswirkungen auf Deutschland und Europa, vergleicht mit den USA. Im Ergebnis rät er zu regionaler Differenzierung, warnt vor zu viel Marktgläubigkeit, fordert Solidarität in Familien-, Umwelt-, Schul- und Hochschulfragen, mahnt mehr Flexibilität im Arbeitsrecht an.
Wirtschaftsliberalismus, Solidarität, dritter Weg, soziale Marktwirtschaft? Stürner bevorzugt die differenzierende Einzelabwägung auf der Basis eines Menschenbildes, das menschlicher Existenz immaterielle Sinngebung zuweist und materiellem Besitzstand dienende Funktion.
Die Themen, u.a.
- Umbruchsituation und Deregulierungsdruck
- US-amerikanische Competitive Society
- Offener deutscher Staat und heterogene EU
- Systemimmanente Schwächen der Marktgesellschaft
- Markt und traditionelles Humanitätsideal
- Markt als Ideologie und Ersatzreligion
- Vielfalt demokratisch gestalteter Kapitalismusformen statt Vollendung des Binnenmarktes
- Öffentliche oder privatwirtschaftliche Daseinsvorsorge
- Kulturelle Revolution einer Rückführung der Solidarität
Der Autor und seine Leser
Rolf Stürner, geb. 1943, Jura-Professor in Freiburg i.Br., Gastprofessor in Harvard, Experte für Finanzprodukte, löst sich von der Perspektive des Nur-Juristen, um Zeitströmungen mitzuerfassen, deren willige Vollstrecker heute viele sind: Frauen und Männer in Leitungspositionen, Politiker, Juristen, Journalisten – an sie wendet sich das Buch.