Vorteile- Dieses Buch setzt da an, wo Osterwalder/Pigneur aufhören, nämlich bei der Umsetzung von Strategien. Während sich viele Business Canvas-Bücher nur mit der Entwicklung von Strategien befassen, geht es in diesem Buch um die erfolgreiche Umsetzung von Strategien (z.B. Digitalisierungsstrategien, Restrukturierungsstrategien).
- Bewährte Methoden werden in einen intelligenten Flow gebracht.
- 98% der Change-Initiativen sind top-down getrieben d.h. eine kleine Gruppe Führungskräften/Beratern sagt der Organisation was sie anders tun soll. Der Ansatz in diesem Buch zeigt zum ersten Mal auf, wie man die gesamte Organisation "aktiviert" d.h. sie in das Sichtbarmachen der Strategie nicht nur einbezieht, sondern sie Teil dessen werden lässt
- Das Buch adressiert erstmalig einen Change-Frust den die Autoren sowohl bei Unternehmensentwicklern wie auch Betroffenen erleben - Reaktionen auf Vorpublikationen der Ideen hinter dem Playbooks (z.B. in der Zeitschrift für Organisationsentwicklung) bestätigen dies.
- Die Autoren stützen sich auf Erfahrungswissen aus über 18 Jahren von Transformationen, die sie selber aktiv begleitet oder orchestriert haben - mit jeweils mehreren Tausend Mitarbeitenden involviert (z.B. Allianz, Siemens, Swiss Re, La Roche, Vodafone, UniCredit, NORD/LB, HCOB, Deutsche Telekom, Audi, BMW, Ferrero oder RedBull)
- Die Autoren involvieren Praktiker als Co-Autoren in einem separaten Kapitel, d.h. sie lassen diejenigen zu Wort kommen, die Transformationen der neuen Generation selber erlebt und gesteuert haben mit Hilfe ebendieser Mechanismen und Grundhaltung, die sie im Buch entwerfen
Zum WerkDie Entwicklung und das Wirksam-Machen von Unternehmensstrategien verändert sich grundlegend: Von der Formulierung von analytischen, oft verklausulierten Konzeptpapieren, die nur wenigen zugänglich sind, hin zu einem gemeinsam erarbeiteten, nahe an der aktuellen Unternehmensrealität orientierten und gleichzeitig nach vorne gerichteten inspirierenden Zielbild. Dieser Beitrag stellt zwei Mechanismen vor, genau dies zu erreichen.
Und auch die Art wir Unternehmen Strategien in Aktion bringen beginnt sich grundlegend zu verändern. Bislang war die Strategie ein inhaltlich starkes Konzeptpapier mit vielen Fakten, logischen Argumenten, gestützt durch Studien und Analysen (oft teurer Unternehmensberater). Das ist per se nicht falsch. Denn Strategien beschäftigen sich durchaus mit dem Weg, den ein Unternehmen einschlagen möchte, um zu einem konkret formulierten künftigen Zielbild zu gelangen. Doch was, wenn dieser Weg einem ausgewählten Kreis exklusiv vorbehalten bleibt? Wenn Strategien nur von einer kleinen Gruppe in Unternehmen verstanden werden, da sie in einer eigenen hochgradig abstrakten Sprache verklausuliert sind? Wer würde z. B. einer Strategie widersprechen, die sich der «Digitalisierung», einer «verstärkten Kundenorientierung» oder «beschleunigten Innovationszyklen» verschreibt? Obwohl die Worte durchaus Bedeutung haben, ist der Deutungsraum so breit, dass es häufig großen Teilen der Belegschaft und des mittleren Managements schwerfällt, die postulierten Annahmen und Ziele mit der wahrgenommenen Unternehmensrealität in Einklang zu bringen. Strategien bleiben dann nichts weiter als brillante Papiere für einen kleinen Kreis von Eingeweihten, die aber gerade deshalb vor dem grundlegenden Problem stehen, dass das Genie des Wissenden ohne das Genie des Verstehenden wertlos bleibt.
Strategien als Schlüssel für Unternehmensentwicklung
Das vorliegende Standardwerk für Strategen, Organisationsentwickler und Führungskräfte der neuen Generation ist kein Plädoyer dafür, die Entwicklung von Strategien in Unternehmen einzudampfen - im Gegenteil. Strategie ist und bleibt der Schlüssel aus der rein evolutionären Entwicklung auszuscheren und neue Zielbilder schneller und präziser zu erreichen. Vielmehr geht es darum zu verhindern, dass der Weg von der Entwicklung bis zur Erreichung einer Strategie sich nicht unterwegs völlig verzweigt oder gar aufhört. Und das ist kein theoretisches Problem, wie empirische Untersuchungen und Erkenntnisse aus den Jahren unserer Arbeit mit Vorständen zeigen:
- Sieben von zehn strategischen Projekten oder Initiativen bleiben hinter ihren Erwartungen zurück (Bund Deutscher Unternehmensberater 2015) oder
- rund 60 Prozent von Führungskräften sind nicht in der Lage, die eigene Strategie überzeugend einem Kollegen zu erklären (Monster 2016).
- Ebendies führt dazu, dass die Schere zwischen strategischem Anspruch und der Umsetzung im realen Unternehmensleben alarmierend hoch ist (McKinsey 2018).
All dies müsste nicht sein. Und so erkennen viele Unternehmen inzwischen durchaus für sich: Die Aktivierung von Strategien funktioniert dann, wenn es Führungskräften gelingt, abstrakte Ideen in konkrete Ziele zu verwandeln - und ihre Teams dafür zu begeistern. Eine Strategie lebt davon, dass Menschen an sie glauben und verstehen, wie sie einen persönlichen Beitrag zum gemeinsamen Erfolg leisten können. Für diese Unternehmen bemisst sich der Wert einer Strategie nicht mehr nur an ihren Umsatzzielen, sondern auch an der Zahl der Follower, die sie für diese Ziele gewinnen. Je mehr Stakeholder sie davon überzeugen können, dass ihre Strategie aufgehen wird, desto wertvoller wird sie.
Das ist keine exklusive Erkenntnis agiler Unternehmen aus dem digitalen Umfeld: So zeigte eine global tätige Schweizer Versicherung beispielsweise erst jüngst, wie sie mit einem Hierarchie- und funktionsübergreifenden Team die unternehmensstrategischen Ziele so entwickelte und übersetzte, dass sie die rationale und abstrakte Unternehmensstrategie in eine spannende und inspirierende (auch visuelle) Geschichte über die Zukunft ihres eigenen Unternehmens übersetzte. Eine Geschichte, die nicht durch Simplifizierung, sondern durch die Vermittlung des strategischen Kontextes, in dem sich das Unternehmen bewegt, eine Antwort auf Komplexitätsreduktion und den Wunsch nach Orientierung gibt. Eine Geschichte, die die Momente des individuellen Arbeitsalltags der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt rückt, wo der Einzelne im Rahmen des eigenen Einflussbereichs den größten Einfluss auf den künftigen Erfolg ausüben kann und die so der gesamten Organisation konkrete Handlungsimpulse vermittelt. Um Strategien zu formulieren, lässt sich die gesamte Belegschaft einbinden. Großunternehmen wie KMU zeigen heute eindrücklich, wie sich z. B. über so genannte «blended learning »-Verfahren (also die parallele Arbeit in vielen kleinen Gruppen, gestützt durch einheitliche Online-Moderation) an globalen Standorten mit mehr als 15.000 Mitarbeitenden Eckpfeiler und Details einer Strategie erarbeiten lassen.
Für die Aktivierung von Strategien in Unternehmen gibt es viele Mechanismen, die dem Management helfen, diese wirkungsvoller, umfassender und schneller in die Umsetzung zu bringen (vgl. hierzu auch Thiessen & Wreschniok 2018) - wir haben sie mit diesem Werk an einem Ort zusammengetragen. Zumindest die, die wir glauben bringen den grössten Wert für Unternehmen. Wir wünschen nicht nur Freude und Inspiration bei der Lektüre, sondern vor allem eine Strategiearbeit, die dein eigenes Unternehmen oder Umfeld fundamental verändern wird - und du somit die Zukunft aktiv und mit grösstmöglicher Wertstiftung gestaltest.
ZielgruppeUnternehmens- und Organisationsentwickler, Führungskräfte und Strategen, die bewusst oder aus Neugier Ansätze verfolgen (wollen), die über "Schulbuch-Change" hinausgehen.