Scholz

Lesemodi schriftlicher Äußerlichkeit

Konzepte und ästhetische Wirksamkeit in Texten von Ludwig Tieck, Jean Paul, Elias Canetti und Walter Benjamin

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Fachbuch

Buch. Softcover

2024

358 S.

Aisthesis Verlag. ISBN 978-3-8498-1955-2

Format (B x L): 14.7 x 22.5 cm

Gewicht: 557 g

Produktbeschreibung

Inhaltsverzeichnis
Einleitung.
Theorien des Lesens.
Ein offener Begriff des Lesens.
Lesemodi und Wahrnehmungsmodi.
Eigenschaften von Schriften.
Verfahren der Lektu¨re und Lesbarmachung.
Darstellungen des Leseprozesses.
Reflexive Potenziale.
Literarische Lesemodi.
1. Reglementierte Lektu¨ren. Theorien des Lesens
und ihre Annahmen zur Schrift.
1.1. Begriffe des Lesens und die Parallelität von Blickund
Bedeutungsordnungen.
1.2. Absehen und Verstricken. Unterschiedliche Handlungen
des Lesens als Startpunkte verschiedener Theorien
des Lesens.
1.2.1. Begriffe der ästhetischen Praktik im Kontext der Lektu¨re.
1.3. Lesen als Kipp-Phänomen.
1.3.1. Überwundene Schrift. Lesen in hörbarer Rede, imaginierten
Bildern und geliehener Präsenz (GADAMER, ISER, SEEL)
1.3.1.1. Lesen als Teilhabe an der idealen Sphäre der Schrift
(GADAMER).
1.3.1.2. Präsenz der Rede und regelgeleiteter Zugang zu Sinn
(GADAMER). Schrift zwischen Idealität und Entfremdung
in Wahrheit und Methode.
1.3.1.3. Aktive Bedeutungsgenerierung und ästhetische Wirkung
imaginativer Lektu¨re (ISER).
1.3.1.4. Die Bildlichkeit der Imagination im Lesevorgang (ISER).
Lesen als Praktik des Bilderschauens.
1.3.1.5. Die Rolle der Perzeption in synthetischen
und analytischen Lesevorgängen (ISER).
1.3.1.6. Der ästhetische Status des Wahrnehmungsobjekts
imaginativer Lektu¨re (ISER, SEEL).
1.3.1.7. Sinnliche Unu¨berschaubarkeit und Unterdeterminiertheit.
Versuche der Annäherung an den Objektstatus von Literatur
(ISER, SEEL).
1.3.1.8. Arten des Erfassens des Wahrnehmungsobjekts
imaginativer Lektu¨re.
1.3.2. Verstrickungen in Schrift. Lesen trotz Unlesbarkeit
der Signifikanten (BARTHES, DE MAN, KITTLER).
1.3.2.1. Entwu¨rfe einer Pluralität der Lektu¨re.
1.3.2.2. Hingebungsvolles Lesen wider die Einheitlichkeit
des Textes (BARTHES).
1.3.2.3. Produktive Lesehandlungen an schreibbaren Texten
(BARTHES).
1.3.2.4. Der Entwurf von Leser:innen zwischen den Zeichen
und in der Lektu¨re (BARTHES).
1.3.2.5. Ästhetische Eigenschaften schreibbarer Texte (BARTHES)
1.3.2.6. Unlesbarkeit als Status von Texten und Figur
der Erkenntnis (DE MAN).
1.3.2.7. Linguistisches Lesen und die Äußerlichkeit
autonomer Zeichen (DE MAN).
1.3.2.8. Blickende und lesende Wahrnehmungen von Signifikanten
(BARTHES, DE MAN).
1.3.2.9. Die Unlesbarkeit von Medientechnik als Herausforderung
an die Schriftlektu¨re (KITTLER).
1.3.2.10. Die (Un)Lesbarkeit des Speichermediums Schrift
(KITTLER).
1.3.2.11. Lesen in historischen Aufschreibesystemen (KITTLER).
2. Einfu¨hrung des Lesemodus-Begriffs
und in die Textauswahl.
2.1. Lesemodus: Ein Begriff fu¨r die Pluralität von Lesepraktiken
2.2. Einfu¨hrung in die Textauswahl.
2.2.1. Der Runenberg von Ludwig Tieck.
2.2.2. Leben Fibels von Jean Paul.
2.2.3. Die Blendung von Elias Canetti.
2.2.4. Einbahnstraße und Berliner Kindheit um Neunzehnhundert
von Walter Benjamin.
2.3. Darstellungsformen von Lesemodi in der Textauswahl.
2.3.1. Abseitige Handlungen der Lektu¨re.
2.3.2. Lesemodi zwischen Fiktion und realer Leseerfahrung.
2.3.3. Lesemodi als Wahrnehmungsmodi.
2.3.4. Stilmittel der Akzentuierung verschiedener Lesemodi.
3. Beschreibungskategorien fu¨r Lesemodi schriftlicher
Äußerlichkeit: Prozessualität der Lektu¨re, Sichtbarkeit,
Notationalität und Materialität von Schrift.
3.1. Herleitung der Beschreibungskategorien fu¨r Lesemodi
schriftlicher Äußerlichkeit.
3.1.1. Lesbarkeit.
3.1.2. Schriftbegriff und Sichtbarkeit von Schrift.
3.1.3. Materialität.
3.2. Transkription: Verfahren und Voraussetzungen
einer Form der Lesbarmachung.
3.2.1. Autoreferentielle und transformatorische Prozesse
im Umgang mit Schrift.
3.2.2. Grenzfälle inter- und intramedialer Transkriptionen.
3.2.3. Mediale Verkörperungspraktiken im Transkriptionsprozess
3.3. Notationale Schriftbegriffe: Verfahren und Voraussetzungen
einer Beschreibung von Schriftsystemen.
3.3.1. Zeichenvorkommnisse in Abstraktionsklassen.
3.3.2. Operative Potenziale alphabetischer Schrift.
3.3.3. Schriftbildlichkeit und notationale Ikonizität.
3.3.4. Lesen zwischen repräsentationalen und operationalen
Verfahren.
3.3.5. Exkurs: Kritik der notationalen Ikonizität.
3.4. Sinnliche und literarische Arbeit an der Sichtbarkeit
von Schrift.
3.4.1. Differentielle und piktorale Perspektiven auf Text.
3.4.2. Untrennbarkeit visueller und kognitiver Perspektiven
auf Text.
3.4.3. Sichtbare Qualitäten literarischer Schriftverwendung.
3.5. Materialität von Schrift: Widerständigkeit
und Performativität.
3.5.1. Perzeptorische Resistenz im Leseprozess.
3.5.2. Der Lesemodus der wilden Semiose.
4. Wahrnehmung und Lesbarkeit von Leseobjekten
in Ludwig Tiecks Der Runenberg.
4.1. Metaphorisches und konkretes Lesen: Leseobjekte
und ihre Lesbarkeit in Phantasus und in Der Runenberg.
4.1.1. Die Lesbarkeit von Literatur und Landschaft
in der Rahmenerzählung von Phantasus.
4.1.2. Wechselwirkung der Phantasus- und
der Der-Runenberg-Erzählung.
4.1.3. Christians Umgang mit Bu¨chern und anderen Leseobjekten
in Der Runenberg.
4.1.4. Christians Disposition zur abseitigen Lektu¨re
und Wahrnehmung.
4.2. Lesemodi schriftlicher Materialität in Tiecks
Der Runenberg.
4.2.1. Der Runenberg als ambivalenter Leseraum.
4.2.2. Kopräsenz von Leseobjekt und Imagination im Runenberg
4.2.3. Zeichenwahrnehmung und Imagination als komplementäre
Prozesse eines prägenden Lesemodus.
4.2.4. Wahrnehmungsprägung durch sich u¨berlagernde Lesemodi
im Runenberg.
4.2.5. Potenziale einer unvollständigen Semiose im Runenberg.
4.2.6. Ein neuer Wahrnehmungsmodus in der Ebene.
4.2.7. Erste Reminiszenzen an den Lesemodus des Runenbergs
in der Ebene.
4.2.8. Degenerierende Wahrnehmungsfähigkeiten in Erinnerung
an eine Ideallektu¨re.
4.3. Reflexive und literarische Lesemodi in Der Runenberg.
4.3.1. Perzeptive als narrative Unzuverlässigkeit.
4.3.2. Annäherungen an einen materialen Lesemodus.
5. Kombinatorische Lektu¨re in hermetischen
Schrifträumen in Jean Pauls Leben Fibels.
5.1. Leseobjekte und -modi in Leben Fibels.
5.1.1. Fibels kindliche Prägung zum Autor willku¨rlicher Alphabete
5.1.2. Fibels initialer, bedeutungsindifferenter Umgang
mit Schriftzeichen.
5.1.3. Die kombinatorische Lektu¨repraktik des Makulaturund
Kalenderlesens.
5.1.4. Konsequenzen von Fibels Alphabetisierung.
5.1.5. Genuss der Lesbarkeit ohne Signifikation.
5.1.6. Fibels enttäuschende wissenschaftliche Lektu¨re.
5.1.7. Die Fibel als Lehrbuch der kombinatorischen Lektu¨re.
5.1.8. Die Fibel als Index einer Wissensordnung.
5.2. Die Abc-Fibel als Muster fu¨r narrative Rahmungen
und interferierende Lesemodi.
5.2.1. Auflesen als editorische Praktik.
5.2.2. Kombinatorisches Lesen als Möglichkeitsbedingungen
der Biographie.
5.2.3. Überlagerungen von Erzählstimmen und Lesemodi.
5.3. Autoreflexive Potenziale sich u¨berlagernder Lesemodi
in Leben Fibels.
5.3.1. Grenzen zwischen intra- und extradiegetischer Lesemodi.
5.3.2. Überlagerungen notationaler und sinnerfassender Lesemodi
5.3.3. Die Lesemodi der Fibel als literarische Lesemodi.
5.3.4. Involvierung realer Leser:innen in die Lesemodi
von Leben Fibels.
5.3.5. Rahmungen und Grenzen von Schrifträumen.
6. Verfallsgeschichte eines erlesenen Bewusstseins
in Elias Canettis Die Blendung.
6.1. Lesemodi von in Schrift verkörperter Wahrheit.
6.1.1. Kiens erlesenes Bewusstsein.
6.1.2. Lesen als vereinheitlichendes Muster fu¨r Erfahrung.
6.1.3. Kien als „schöpferischer Forscher“.
6.1.4. Kiens Arbeit an logographischen und alphabetischen
Schriftbildern.
6.1.5. Praktiken der Lesbarmachung und der Blindheit.
6.1.6. Kiens Gesten der Transkription.
6.1.7. Thereses Intervention und performierte Lesepraxis.
6.2. Konkurrierende Lesbarkeiten der Welt in Interaktion.
6.2.1. Annoncen u¨berfliegen und Zahlen ergänzen.
Thereses Lesemodus.
6.2.2. Schachzeitungen lesen und vernichten.
Fischerles Lesemodus I.
6.2.3. Fischerle als Vermittler von Erfahrungen.
6.2.4. Retouchiere Photos. Fischerles Lesemodus II.
6.2.5. Ins Bilderbuch schauen. „System Benedikt Pfaff “ I.
6.2.6. Kunst des Übersehens. „System Benedikt Pfaff “ II.
6.2.7. Georg Kiens Idealisierung „wahrer Charaktere“.
6.3. Mitleid, belebte Schrift und die Folgerichtigkeit
des Autodafés. Lesemodi der Romanlektu¨re.
6.3.1. Zersetzung des Charakters I: Mitleid.
6.3.2. Zersetzung des Charakters II: Perzeptionspraktiken.
6.3.3. Zersetzung des Charakters III. Performatives Romanende.
7. Lesen als Praktik der Annäherung und des Übergangs
in den literarischen Texten Walter Benjamins.
7.1. Dynamische Beziehung zwischen Leser:innen
und Leseobjekten.
7.1.1. Überwältigende Lesemodi und neue Lesbarkeiten
im urbanen Raum.
7.1.2. Neue Lesbarkeiten abseits des Buches.
7.1.3. Lesen als Übergangsphänomen in Raum und Zeit.
7.1.4. Erfahrungen und Erinnerungen des Umfangenseins
von Schrift.
7.1.5. Grenzen der Darstellbarkeit vergangener Lesemodi.
7.2. Lesen und Erfahrung im Modus der Ähnlichkeit.
7.2.1. Lesen als Kipp-Phänomen zwischen Rätselhaftigkeit
und Alltäglichkeit.
7.2.2. Lesemodi als Stifter von Ähnlichkeitsbeziehungen.
7.2.3. Der Erfahrungsmodus des Ähnlichwerdens.
7.2.4. Ähnlichkeit als Modus des Weltverhältnisses.
7.3. Lesen als Orientierung im Gestöber. Schriftbildlichkeit
und Reflexivität.
7.3.1. Performierte Grenzu¨berschreitungen zwischen
semiotischen und mimetischen Lesemodi.
7.3.2. Dynamisierung der Lektu¨re und Involvierung
von Leser:innen.
7.3.3. Anordnung der Prosastu¨cke nach dem Prinzip
des Übergangs.
7.3.4. Erfahrungen der Fremdheit in der Lektu¨re.
7.3.5. Schneegestöber und notationale Ikonizität.
7.3.6. Schneegestöber als Metapher der unsinnlichen Ähnlichkeit

8. Schluss: Abseitige Lektu¨ren unter dem Begriff
des Lesemodus. Formen, Typen, Konsequenzen.
8.1. Vermittlung zwischen der Geschlossenheit
und der Offenheit lesender Handlungen:

Potenziale des Begriffs des Lesemodus.
8.1.1. Kein erweiterter, ein aufgefächerter Begriff der Lektu¨re.
8.1.2. Jenseits der Grenzen sowie zwischen Normen
und Abweichungen der Lektu¨re.
8.1.3. Abseitige Lesemodi in Abgrenzung zu institutionalisierten
Konventionen der Lektu¨re.
8.1.4. Abseitige Lesemodi als Prägung regressiver und
wahnhafter Wahrnehmung.
8.1.5. Literarische Modi der Lektu¨re.
8.2. Entwu¨rfe einer Typologie der Lesemodi.
8.2.1. Zwischen ordnungsstiftenden und ordnungsauflösenden
Lektu¨ren.
8.2.2. Zwischen schriftbildlichen und linearen Lektu¨ren.
8.2.3. Zwischen strukturalen und materialen Lektu¨ren.
8.2.4. Notwendige Offenheit einer Typologie der Lesemodi.
8.3. Theorien und Praktiken des Lesens.
Literaturverzeichnis.
Dank.

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