Produktbeschreibung
Lässt sich Selbstbestimmung ohne Rückgriff auf Kultur und Geschichte denken? Michael Walzer (geb. 1935), amerikanischer politischer Philosoph, sagt: Nein! Seine Theorie eines pluralistischen Kommunitarismus, der neben den notwendigen Strukturen der Demokratie verschiedene Vergemeinschaftungsformen betont, ist heute im Zeitalter der Globalisierung aktueller denn je. Ebenso seine nichtegalitaristische Interpretation der Güter als sozialer Güter, seine Theorien der Menschenrechte, der internationalen Gerechtigkeit als Formen des „Sich-wiederholenden-Universalismus“.
Herausfordernd sind seine Auffassungen des „gerechten Krieges“ und der „humanitären Intervention“, die den Krieg in einem ganz anderen Sinne als bei Clausewitz zum „Mittel der Politik“ machen wollen Der Band liefert eine umfassende Diskussion mit namhaften Autoren über Walzer’sche Themen, wie die Tyrannei des Geldes, Gleichheit und Gerechtigkeit, Ethik der Menschenrechte und der internationalen Ordnung, das Problem politischer Legitimität, Humanitäre Intervention und gerechter Krieg.
Informationen zur Reihe:
Staatsverständnisse
Herausgegeben von Prof. Dr. Rüdiger Voigt Wissenschaftlicher Beirat: Klaus von Beyme, Heidelberg; Giancarlo Corsi, Modena-Reggio Emilia; Yehezkel Dror, Jerusalem; Wolfgang Kersting, Kiel; Herfried Münkler, Berlin; Marcelo Neves, Sao Paulo; Henning Ottmann, München; Stanley L. Paulson, St. Louis; Ryuichiro Usui, Tokyo; Loïc Wacquant, Berkeley
Der Schwerpunkt der publizierten Bände soll auf den neuzeitlichen Ideen vom Staat liegen. Dieses Spektrum reicht von Altmeister Niccolò Machiavelli über Thomas Hobbes bis zu Max Weber und Karl Marx, schließlich zu den Weimarer Staatstheoretikern Carl Schmitt, Hans Kelsen und Hermann Heller und weiter zu den zeitgenössischen Theoretikern.Nicht nur die Verfälschung der Marxschen Ideen zu einer marxistischen Ideologie, die einen repressiven Staatsapparat rechtfertigen sollte, macht deutlich, dass Theorie und Praxis des Staates nicht auf Dauer voneinander zu trennen sind. Auf eine Analyse moderner Staatspraxis kann daher nicht verzichtet werden.Was ergibt sich daraus für ein zeitgemäßes Verständnis des Staates im Sinne einer modernen Staatswissenschaft? Die Reihe Staatsverständnisse richtet sich mit dieser Fragestellung nicht nur an politische Philosophen, sondern vor allem auch an Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften. In den Beiträgen wird daher zum einen der Anschluss an den allgemeinen Diskurs hergestellt, zum anderen werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in klarer und aussagekräftiger Sprache – mit dem Mut zur Pointierung – vorgetragen. So wird auch der / die Studierende unmittelbar in die Problematik des Staatsdenkens eingeführt.