Schermanns Augen

Ein Gulag-Roman mit deutschen und osterreichischen Protagonisten. Eine Ruckschau ins Wien der zwanziger Jahre. Ein Roman, der ins Zentrum des 20. Jahrhunderts fuhrt. Eben noch war Rafael Schermann in der Wiener Cafhaus-Szene ein bunter Hund, bekannt mit Gott und der Welt von Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Magnus Hirschfeld bis zu Else Lasker-Schler, Herwarth Walden, Ehrenstein, Dblin, Bruckner, Eisenstein, Stanislawski, Piscator Selbst der scharfzngige Karl Kraus erhoffte sich von Schermanns graphologischer Begabung beim Deuten von Briefhandschriften entscheidende Hilfe in seinem Liebeswerben um Sidonie NdhernUnd jetzt landet dieser schillernde Mann vllig abgerissen und todkrank als Gefangener am Ende der Welt, hundertfnfzig Kilometer stlich von Kotlas an der Bahntrasse nach Workuta im Lager Artek. Sofort zieht einer, der aus Handschriften Vorhersagen ableiten kann, auerordentliches Interesse auf sich, ob nun das des Lagerkommandanten (selbstder kann nicht sicher sein, ob er morgen Chef eines greren Lagers sein oder man ihn erschieen wird) oder das seiner Mitgefangenen, "e;achthundert Mnner, zweihundert Frauen. Eine echte sowjetische Grofamilie jeder wei alles vom anderen und wnscht ihm die Krtze an den Hals."e; Und dann behauptet Schermann noch, kein Russisch zu knnen, und beansprucht einen bersetzer. Steffen Mensching stellt ihm den jungen deutschen Kommunisten Otto Haferkorn an die Seite. Das ungleiche Paar, mal Herr und Knecht, mal Don Quijote und Sancho Pansa, kmpft ums berleben unter brutalen, absurden Verhltnissen im mrderischen Rderwerk des zwanzigsten Jahrhunderts. Zwlf Jahre hat Steffen Mensching an seinem opus magnum gearbeitet, es ist ein groer Wurf geworden.