Lipps / Machado / von Rummel

The Sack of Rome in 410 AD

The Event, its Context, and its Impact

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Fachbuch

Buch. Softcover

2014

456 S. 151 s/w-Abbildungen.

In englischer Sprache

Reichert Verlag. ISBN 978-3-89500-944-0

Format (B x L): 22 x 29 cm

Gewicht: 1988 g

Das Werk ist Teil der Reihe: Palilia; 28

Produktbeschreibung

Am 24. August des Jahres 410 n. Chr. drangen die Goten unter der Führung ihres Königs Alarich in Rom ein und sollen die Stadt drei Tage lang geplündert haben. Diese erste Eroberung Roms seit 800 Jahren löste eine anhaltende Debatte über die Auswirkungen der Konversion des Kaisers zum Christentum aus. Während die heidnische Seite diese Konversion für die Zerstörung Roms durch die Goten verantwortlich machte, sahen die christlichen Schriftsteller keinen Zusammenhang und spielten den Schrecken der Plünderung herunter. Was in jenen Tagen tatsächlich geschah, ist unbekannt. Die Darstellung des Ereignisses geht bisher fast ausschließlich von der Textüberlieferung aus. Grundsätzlich ging man davon aus, dass die Plünderung durch Alarich gravierende Auswirkungen auf die Stadt gehabt habe. Der vorliegende Tagungsband hat den August 410 n. Chr. nun zum ersten Mal aus archäologischer Perspektive in den Blick genommen. In den Beiträgen zeigen Historiker und in Rom grabende Archäologen, dass 410 n. Chr. im Gegensatz zum religionspolitischen und welthistorischen Diskurs keinen echten Wendepunkt in der Stadtgeschichte darstellt. Es gibt zwar durchaus Gebäude, die in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts zerstört und/oder aufgelassen wurden, zum Beispiel auf dem Celio, in Trastevere unter S. Pasquale Baylon oder auf dem Marsfeld. Keiner dieser Befunde ist jedoch mit hinreichender Wahrscheinlichkeit mit der Alarichschen Auseinadersetzung in Verbindung zu bringen. Richtet man in einem zweiten Schritt den Blick auf einzelne Fundgattungen, so lässt sich weder in der Bevölkerung Roms noch in der Praxis der Statuenaufstellung nach 410 n. Chr. ein Bruch erkennen. Gleiches gilt für die Münzproduktion und die überregionalen Importe. Allein in der Zusammensetzung der Aristokratie lassen sich signifikante Veränderungen feststellen. Die Veränderungsprozesse sind also längerfristiger Natur und nicht auf ein einzelnes Ereignis wie 410 n. Chr. zurückzuführen. Die Archäologie kann so einen bedeutenden Beitrag zum Bild des turbulenten 5. Jahrhunderts liefern: Das tägliche Leben in einer Stadt wie Rom erholte sich selbst nach einem Schlag wie demjenigen vom August 410 n. Chr. relativ rasch wieder. Die archäologischen Beiträge werden gerahmt durch methodische und historische Überlegungen, die die Befunde in einen historischen Kontext betten und die Auswirkungen der Eroberung in größerem Rahmen reflektieren. Dabei kommen Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen und Nationen zu Wort.

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