Grafik für das Drucken der Seite Abbildung von Liebsch | Die Geburt der ästhetischen Bildung aus dem Körper der antiken Plastik | 1. Auflage | 2016 | beck-shop.de
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Liebsch

Die Geburt der ästhetischen Bildung aus dem Körper der antiken Plastik

Zur Bildungssemantik im ästhetischen Diskurs zwischen 1750 und 1800

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2016

212 S.

Meiner. ISBN 978-3-7873-3054-6

Produktbeschreibung

Dimitri Liebsch plädiert dafür, den 'humanistischen Leitbegriff Bildung' hinsichtlich seiner ästhetischen Komponente einer Revision zu unterziehen: Mag sich in der Bildungssemantik und ihren Therapievorschlägen für eine problematische Moderne auf den ersten Blick auch eine Hochschätzung von Kunst artikulieren, so ist diese durch einen zweifelhaften Anachronismus erkauft, der gerade den Umgang mit moderner Kunst nachhaltig behindert hat.

Ausgangspunkt des Buches ist die Beobachtung, dass die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts sowohl in allgemeiner gesellschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf das Verständnis von 'Bildung' als eine Zeit des Umbruchs angesehen werden muss. Auf der gesellschaftlichen Ebene gewinnt die europäische Moderne Kontur, auf der semantischen Ebene beginnt ein auf Geistiges und Seelisches bezogener Begriff von Bildung allmählich den noch auf körperliche Formen bezogenen älteren Begriff in den Schatten zu stellen.

Im Gegensatz zur bisherigen Forschung, die sich teils aus ideengeschichtlichen Beweggründen, teils aufgrund einer stark vereinfachenden diachronen Orientierung vor allem jenem neueren Verständnis von Bildung gewidmet hat, zeichnet Liebsch die tatsächlich bestehenden Verknüpfungen zwischen den beiden semantischen Modi nach.

Ästhetische Bildung meint – untersucht werden die Positionen von Winckelmann, Wieland, Herder, Forster, Humboldt und Schiller – im Kern die geistige Bildung des 'entfremdeten' modernen Individuums anhand der körperlichen Bildung der antiken Plastik. Dieser semantische Kurzschluß einer 'Bildung durch Bildung' verträgt sich insbesondere mit den historischen Einsichten seiner Urheber schlecht, denn für diese gibt es in der Gegenwart weder die antiken Rezeptionsbedingungen, geschweige denn eine Neuauflage ihrer Kunstproduktion.

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