Zum WerkDieses neuartige Handbuch erschließt und konturiert das neue Rechtsgebiet Lieferkettenrecht als eigenständiges Teilgebiet des Unternehmensrechts. Die Beiträge bieten praxisnahe Unterstützung bei der Umsetzung sämtlicher mit den Lieferketten des Unternehmens zusammenhängenden Pflichten und helfen, bestehende und künftige Rechtsrisiken und Haftungsgefahren für Unternehmen und Geschäftsleitung zu erkennen und zu vermeiden.
Das im Zuge der Nachhaltigkeitsbewegung und entsprechender Gesetzgebung auf nationaler und unionsrechtlicher Ebene entstandene Lieferkettenrecht führt zu einem Paradigmenwechsel im rechtlichen Verständnis der unternehmerischen Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt. In den letzten Jahrzehnten kam es zunächst zu einer Ausweitung der Unternehmensverantwortung auf die Dimension des Konzerns. Das Lieferkettenrecht geht nunmehr deutlich darüber hinaus: Unternehmen müssen über den eigenen Konzern- und Geschäftsbereich hinaus Verantwortung übernehmen, nicht nur für Konzerngesellschaften, sondern auch für Glieder der Lieferkette, und zwar auch dann, wenn sie nicht mit ihnen in einer vertraglichen Beziehung stehen.
Das deutsche LkSG - Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist am 1.1.2023 in Kraft getreten, seit 1.1.2024 werden Unternehmen ab 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erfasst. Im Vergleich zum LkSG sieht die neue umstrittene EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) eine deutliche Ausweitung hinsichtlich der einzuhaltenden Sorgfaltspflichten und der zivilrechtlichen Haftung vor. Zudem verdichten sich auf europäischer Ebene die Publizitätspflichten der Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diese Entwicklungen verzahnen sich mit den für die Unternehmensfinanzierung am Kapitalmarkt bereits geltenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit.
Das Handbuch geht weit über die Rechte und Pflichten nach dem LkSG hinaus, weist auf Spannungsfelder zu Wertungen des Unternehmensrechts hin und trägt dazu bei, die erst beginnende Diskussion der Grundsatz- und Rechtsanwendungsfragen im Lieferkettenrecht zu ordnen und zu prägen.
Die aus dem Lieferkettenrecht neu entstehenden Verantwortungslagen, Pflichten und Haftungsgefahren werden erst unter Berücksichtigung und in Zusammenschau der miteinander verwobenen Normenfelder verständlich. Das Handbuch behandelt deshalb
- Grundsatzfragen der Lieferkettenverantwortung,
- Anforderungen an die Unternehmens- und Konzernorganisation,
- Gestaltung und Überwachung von Zulieferverträgen,
- kapitalmarktrechtliche Pflichten,
- Berichterstattung über die Lieferkettensorgfalt,
- zivilrechtliche und
- aufsichtsrechtliche Haftung sowie die aufsichtsbehördliche Durchsetzung und Sanktionierung.
Die wichtigsten Bezugspunkte des Lieferkettenrechts bringt der erste Teil des Untertitels zum Ausdruck:
- Handels-,
- Gesellschafts-,
- Bank- und Kapitalmarktrecht,
- M&A.
Rechtspraktische Anleitung will das Werk nach dem zweiten Teil des Untertitels bieten zu:
- Vertragsgestaltung,
- Berichterstattung,
- Haftung und
- Aufsicht.
Vorteile auf einen Blick- erstes Handbuch zu neuem Rechtsgebiet
- Anleitungen zu allen Pflichten, Vertragsgestaltung, Berichterstattung und Haftung
- 1 Jahr LkSG-Praxis vs. neue EU-Richtlinie: Erfahrungswerte, Praxishinweise, Checklisten
ZielgruppeFür Rechtsanwaltschaft, Unternehmensjuristinnen und -juristen, Justiz, Wissenschaft.