Das Wettbewerbsverbot in Versicherungsagenturverträgen

Der Autor untersucht die kartellrechtliche Relevanz von Versicherungsagenturvertraegen. Er stellt dazu die unterschiedlichen Formen der Versicherungsvermittlung dar und grenzt diese voneinander ab. Die vielenorts behauptete Marktbeherrschung des Firmenvertreters wird auf Grundlage der jeweiligen Vertriebsweganteile diskutiert und es wird geprueft, ob eine Marktabschottung durch das flaechendeckende Netz des Ausschliesslichkeitsvertriebs erreicht wird. Der Autor erlaeutert die Vorteile des Ausschliesslichkeitsvertriebs und nimmt eine Abwaegung mit den damit verbundenen Nachteilen, wie einer marktabschottenden Wirkung, wettbewerbsbeschraenkenden Folgen fuer die Versicherungsvertreter und der Beeintraechtigungen von Verbraucherinteressen vor. Es folgt der Vorschlag, hier auf Grundlage der Gruppenfreistellungsverordnung 2790/99 und den Leitlinien ueber vertikale Beschraenkungen, einen Ausnahmetatbestand fuer Wettbewerbsverbote in Versicherungsagenturvertraegen zu schaffen, der eine Anwendbarkeit des Kartellverbotes aus Artikel 81 Abs. 1 EGV verhindert.