Hauschild / Teichner

Der römische Tempel in Évora (Portugal)

Bauaufnahme, Ausgrabung, Wertung

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Fachbuch

Buch. Hardcover

2018

552 S. 990 s/w-Abbildungen.

Reichert Verlag. ISBN 978-3-95490-162-3

Format (B x L): 21 x 31,5 cm

Gewicht: 3002 g

Das Werk ist Teil der Reihe: Madrider Beiträge; 35

Produktbeschreibung

In den Jahren zwischen 1982 und 1998 wurde durch die Außenstelle Lissabon des Deutschen Archäologischen Instituts erstmals der Forumsbereich der lusitanischen Provinzstadt Ebora Liberalitas Iulia (Évora, Alentejo, Portugal) systematisch untersucht. Die nunmehr vorliegende Abschlußpublikation präsentiert zum einen die Ergebnisse der baugeschichtlichen Forschungen und der architekturgeschichtlichen Einordnung des noch mit seinem Podium und 15 Säulen aufrecht stehenden römischen Tempels. Die ausführliche Dokumentation läßt deutlich werden, dass der aus lokalem Marmor, Granit und opus caementicium errichtete Monumentalbau in seiner Konzeption dem peripteraler Podiumstempel der Provinzhauptstadt Augusta Emerita (Merida) vergleichbar war. Seine herausgehobene Lage auf dem Stadthügel unterstrich die hervorragende Stellung des Bauwerks inmitten der weiten Ebene des Alto Alentejo.
Zum anderen gelang es den deutschen Wissenschaftlern, eine stratigraphische Gliederung des bei den Grabungen gewonnenen Fundstoffes herauszuarbeiten, die von der vorrömischen Eisenzeit über die römische, westgotische und islamische Epoche bis weit in das christliche Mittelalter reicht. Wichtig für die römische Provinzialgeschichte ist die gelungene Unterscheidung zwischen einem ersten augusteischen Grundentwurf und einer flavischen Marmorisierung. Der damals entstandene imposante Podiumstempel für den Kaiserkult mit seinem umgebenden Wasserbecken, erfuhr in der Folge überaus unterschiedliche Nutzungen. Exemplarisch lassen sich hier die nachrömischen Etappen urbaner Entwicklung in Westeuropa aufzeigen: in westgotischer und arabischer Zeit entstand in den antiken Mauern eine Burganlage (arab. alcazar), zeitweise aber auch das religiöse Zentrum der christlichen, später mohammedanischen Gläubigen; die Ritter des Calatrava-Ordens – Träger der christlichen Rückeroberung – fanden auf dem einstigen Forumsplatz ihre letzte Ruhe; später wiederum richtete sich die heilige Inquisition in den soliden Gebäuden ein.

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