Kritische Theorie aktualisieren

1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Ein Buch, das zentrale sozialphilosophische Begriffe Theodor W. Adornos und Michel Foucaults in ihrer Historizität in Beziehung setzt, schließt eine Lücke. Akademiker*innen und Aktivist*innen fragen nach einer kritischen Theorie der Gesellschaft auf Höhe der Zeit. Nun liegt eine umfassende Studie vor, wie dafür zwei der einflussreichsten Theoretiker fruchtbar gemacht werden können. Ihre Analysen von Macht, Ideologie und Subjektivierung zeigen wo emanzipatorisch einzugreifen ist.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Um Aktualisierungspotenziale für kritische Theorien zu heben entwickelt die Studie die neuartige Methode des Kraftfelds. Dafür werden die Historizität Adornos und Foucaults und ihre Eingriffe in das Theorie-Praxis-Gefüge analysiert. Auf diese Weise legen ihre Begriffe vor dem Hintergrund von gemeinsamen Problemen unterschiedliche Problematisierungsweisen offen. Aus der Vermittlung entspringen zeitdiagnostische Thesen über Ohnmacht, positionale Ideologiekritik und mündige Subjektivierungsweisen.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Das Buch streitet dafür, kritische Theorien als Konstellation zu begreifen. Sie bilden kein System mit festen Maßstäben oder Kriterienkatalogen. Vielmehr zielen sie auf Wahrheit durch die Kritik aneinander. Die Veränderung ihrer Begriffe registriert die Transformationen der Gesellschaft. Daher dürfen Differenzen zwischen Adornos und Foucaults gesellschaftskritischen Ansätzen weder überhöht noch eingeebnet werden, sondern nur durch sie hindurch lassen sich Aktualisierungspotenziale erarbeiten.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Da das Buch begriffliche Werkzeuge für Kämpfe und Auseinandersetzungen liefern möchte, hofft es auf fruchtbare und kritische Diskussionen mit Aktivist*innen und Akademiker*innen. Über die Brauchbarkeit und Analysefähigkeit der darin entwickelten Gedanken und Begriffe streiten sich die an Emanzipation interessierte Fachwelt und Engagierte der sozialen Bewegungen.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Die Studie über Adorno und Foucault bringt ihre Analysen von Macht und Gewalt, Ideologie und Wissen, Pseudo-Individualität und Subjektivierung in Kraftfeldern zusammen und entwickelt dadurch Aktualsierungspotenziale für die Konstellation kritischer Theorien.