Prüfungsforschung findet international bereits in mehreren
Ländern (vor allem in England und den USA) statt, ist aber in Deutschland noch
nicht in vergleichbarer Weise etabliert. Nach vielversprechenden Ansätzen in
den 1970er Jahren ist es trotz sichtbarer Entwicklung der Theorie doch bei
vereinzelten Untersuchungen zu Teilaspekten geblieben. Das gilt jedenfalls im
Hinblick auf die Rechtswissenschaft. Für sie ist die Prüfungsforschung bisher
ein Desiderat, so dass hier noch erheblicher Forschungsbedarf besteht.
Ähnliches gilt für die Ingenieurwissenschaften. In beiden Fächern gibt es
dynamische hochschuldidaktische Ansätze und konkrete Forschungsprojekte, die
das Thema Prüfungsforschung zwar nicht speziell adressieren, wohl aber
Anschlussmöglichkeiten für ein solches Forschungsvorhaben bieten. In der
Medizin ist die Entwicklung weiter vorangeschritten. Hier sind in den letzten
zehn Jahren erhebliche Vorarbeiten geleistet worden, auf denen sich
fächerübergreifend aufbauen lässt, ohne dass freilich die hier ins Auge
gefassten Forschungsfragen umfassend beleuchtet worden wären.
Vor diesem Hintergrund hat am 20./21. August 2013 in Hamburg
ein international und interdisziplinär besetztes Symposion stattgefunden, das
sich mit dem Stand von Praxis und Forschung sowohl in den genannten Disziplinen
als auch in der allgemeinen Hochschuldidaktik beschäftigt hat. Der Band gibt
die Referate wieder, die auf diesem Symposion vorgetragen worden sind, und
berichtet über die daraus entwickelten Forschungsfragen, Arbeitshypothesen und
das mögliche Forschungsdesign.
Mit Beiträgen von:
Judith Brockmann, Martin Fischer, Jana Jünger, Thorsten
Jungmann, Marianne Merkt, Arne Pilniok, Chris Rust, Niclas Schaper,
Hans-Heinrich Trute, Johannes Wildt