Udo Di Fabio: Die Weimarer Verfassung.
Aufbruch und Scheitern
Vor einem Jahrhundert, am 14. August 1919, wurde die Weimarer Reichsverfassung verkündet. Sie war das Ergebnis einer Revolution, die für die einen zu weit ging und für die anderen unvollendet blieb. Es war die erste republikanische Verfassung der Deutschen, von gewählten Vertretern des Volkes beschlossen und in Kraft gesetzt. Die Verfassung von Weimar war es aber auch, auf deren Grundlage der Reichspräsident am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler ernannte, deren Erosion und Scheitern für den Zusammenbruch von Demokratie, Rechtsstaat und Zivilisation in der Mitte Europas steht. Unsere Zeit, gerade in Deutschland, hat nichts mit den Bedingungen der Jahre zwischen 1919 und 1933, nichts mit Kriegstrauma, Reparationen, Hyperinflation und dem damaligen Klima von Gewalt und Hass zu tun. Dennoch werden Gedanken auf Weimar gelenkt, wenn in Europa Populismus, politische Instabilität, Angriffe auf den Rechtsstaat und autoritäre Tendenzen wiederkehren, die man längst überwunden glaubte ...
Aus der Vergangenheit lernen- Analysiert die Entwicklung der Weimarer Reichsverfassung und ihres Machtverteilungssystems im Zuge der politischen Auseinandersetzungen.
- Lässt Rückschlüsse zu, wie politischen Blockaden und einer erneuten Radikalisierung des politischen Prozesses künftig entgegengewirkt werden kann.
- Schärft die Wahrnehmung von Deformationstendenzen im gegenwärtigen europäischen Rechtsraum (z.B. die Rechtsänderungen in Polen und in Ungarn).
Die Zielgruppe Für Juristen, Historiker, Politologen, Sozialwissenschaftler und alle an verfassungsgeschichtlichen Themen Interessierten.
Der Autor
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio ist einer der renommiertesten Verfassungsrechtler und Gesellschaftsanalytiker. Er ist Professor an der Universität Bonn und war zwölf Jahre Richter des Bundesverfassungsgerichts. Unter anderem sind von ihm erschienen: Die Kultur der Freiheit (2005), Schwankender Westen (2015).